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that it has been unanimously decided, to accept your refusal to proceed with that work except you are prepaid; and in consequence you are requested to consider the agreement with you as cancelled.

I have also to inform you that the price you put upon the reproduction of the maps belonging to the first part is considered as quite unreasonable.

The fragment of Manuscript of the second part, which you sent me, shall be returned to you forthwith. I have the honor to be, etc. etc.

Jos. D. Hooker.

Als Humboldt diesen Brief, den ich ihm persönlich überbrachte, gelesen hatte, sah er mich mit sehr ernster Miene an, und fragte:

Haben Sie, außer den Briefen, die ich gelesen habe, sonst noch an Hooker geschrieben, von dem ich in Unkenntniß geblieben bin?

Als ich ihn versicherte: Er habe Alles gelesen, und ich würde es nie gewagt haben, in der Sache weiter etwas zu thun, ohne seinen Rath einzuholen, weil sein Name mit der Angelegenheit innigst verflochten sei, erwiderte er:

Ich habe es von Ihnen erwartet! Ja, mein Name hängt mit der Sache innig zusammen; aber ich bin nicht zu eigenliebig, um einen großen Werth darauf zu legen. Was mich verlegt, das ist, daß Hooker Ihnen etwas in die Schuhe schiebt, woran Sie nicht gedacht haben: eine Theilzahlung für gelieferte Arbeit ist keine Vorausbezahlung, und selbst diese wäre nichts weniger als unbillig gewesen! Und die Forderung von 12 £ für Erneüerung der Karten unvernünftig zu nennen, ist mehr als sich ertragen läßt; hätten Sie mich gefragt, was Sie fordern sollten, ich würde

Ihnen das Doppelte genannt haben. Als ich damals im Frühjahr Ihren Brief an Hooker las, fielen mir die 12 Pfd. wol auf als ein- Lumpengeld für so gründliche, musterhafte und geschmackvolle Zeichnungen, aber ich sagte nichts, weil ich dachte: Sie hätten den Preis abfichtlich so niedrig gestellt, um die Leute nicht abzuschrecken. Hookers Brief betrübt mich auch, weil die Entscheidung, die in Indien getroffen worden ist, auf einer unwahren Berichterstattung beruht; es sei denn, daß er der französischen Sprache nicht so mächtig, um Ihre Briefe richtig verstanden zu haben. Hooker's wegen will ich diese leztere Vermuthung annehmen, also ein Mißverständniß aus Unkenntniß der Sprache.

Ich fragte, ob es angemessen sein werde, den Hooker'schen Brief zu beantworten?

Nein! sagte Humboldt, lassen Sie es. Wir sind es unsern Namen schuldig, nichts weiter in der Sache zu thun. Schließen wir mit diesem Briefe die Akten, von denen ich vorausseße, daß Sie alle Stücke zur Sammlung genommen haben, wie die Geschäftssprache der Beamten klingt. Ich habe das Bewußtsein, den Willen gehabt zu haben, für die Aufklärung eines großen Theils der östlichen Welt etwas Gutes gestiftet zu haben; und Ihnen kann ich mit Freüden das Zeugniß geben, daß Sie mich bei Ausführung meines redlich gemeinten Willens eben so redlich unterstügt haben. Es sind nun gerade vier Jahre her, daß wir dieses Unternehmen begannen und in diesem Zeitraum haben Sie manchen Verdruß gehabt, der Ihnen daraus entstanden ist; ich bin die mittelbare Ursache gewesen; zürnen Sie deshalb nicht; ich habe es gut gemeint, indem ich Ihnen damals den Antrag machte, auf den Sie bereitwillig eingingen, ohne

daß weder Sie noch ich ahnen konnten, daß die Sache ein solches Ende nehmen würde. Heben Sie das fertige Manuscript und die schon vorhandenen Kartenzeichnungen gut auf; vielleicht findet sich in der Folge Gelegenheit, Beide zu verwerthen. Haben Sie die Akten mit der heütigen Unterredung geschlossen, so thun Sie mir wohl den Gefallen,' nie wieder von dieser Angelegenheit zu sprechen. Man läßt sich nicht gern an Unangenehmes erinnern!

So wurden denn die Akten geschlossen am 23 October 1852 Ich habe noch hinzuzufügen, daß das Manuscript, welches ich am 12 Det. 1851 an Dr. Jos. D. Hooker gesandt hatte (f. III, 189) und welches er in seinem Schreiben vom 20 October 1852 zurückzuschicken versprach, nicht bei mir eingetroffen ist.

1852.

Barth's afrikanische Reise betreffend.

49.

(Erhalten den 3. Januar, Vorm. 9 Uhr.)

Ich habe einen Schaß für Sie, ein Briefchen von Dr. Barth aus Kouka, das mir gestern, ich weiß nicht auf welchem Wege, in das Haus gekommen ist. Der Brief enthält in sehr langen, verwickelten Perioden viel Allgemeines. Ich soll ihn auf Befehl des Königs heute Nachmittag durch Ritter an Bunsen schicken, damit der neue Minister Lord Granville schnell über Tunis wirke. Ich muß Sie also bitten, mir sehr bestimmt den Originalbrief um zwei Uhr heute Mittag wieder zu bringen, nachdem Sie sich ihn abgeschrieben, um ihn zu benugen, versteht sich ohne die scheußlichen Excellenzen. Sie bringen mir wohl eine Karte

mit, damit Sir mir zeigen, wo ohngefähr Adamova, Baja, Yola, Diggar, Baghrimmi liegen mögen.

Freundschaftlichst

Ihr

Al. Humboldt.

Freitags.

Sie kommen also mit dem Original um 2 Uhr, nicht

früher nicht später.

Dr. Barth an Alexander von Humboldt.

Kouka den 13. August 1851.

Es ist jezt schon eine geraume Weile, vier und ein halber Monat, seitdem ich mich in diesem Centrum von Central Afrika aufhalte und die ganze Sphäre dahier ist mir allmählig vertraut und heimisch geworden. Indem ich von diesem Mittelpunkt aus meine Forschungen nach allen Seiten ausdehnte, deren Resultate ich nur zum Theil nach Europa fandte, gewann ich einen weiten lebendigen Blick über diese weitoffenen Kreise des Völkerlebens und überzeugte mich, wie in Wahrheit dies der beste Plaz zu Entdeckungen sei. Aber bevor an ein entschiedenes südliches Vordringen in jene noch bis vor Kurzem in so undurchdringliches Dunkel gehüllten Equatorialgegenden gedacht werden konnte, die jezt anfangen sich in ganz anderem diesem Erdtheile ein ungleich höheres Interesse verleihendem Lichte darzustellen, mußte die bestimmt ausgesprochene Aufgabe der Expedition gelöst werden, das Centralbecken dieses Erdtheils vollständig zu erforschen. Leider erlaubte die Jahreszeit, zu der die beiden überlebenden Deutschen Reisenden sich hier zusammenfanden, nicht, in einer planmäßig angelegten Unternehmung die vor

liegende Aufgabe mit Einem Male zu lösen; man mußte versuchen stückweise vorläufig zu thun, was möglich sei. So benußte ich die endlich mir gebotene Gelegenheit, in leidlicher Sicherheit nach Adamaua vorzudringen, wohin schon seit langer Zeit meine Aufmerksamkeit gerichtet gewesen war, mit unendlicher Freude. Es war mir nicht vergönnt, von dem Hauptorte jenes Landes südlicher vorzudringen, und so auf jener westlichen Seite schon dies Mal ein helleres Licht über das Equatorialland zu verbreiten, was, wenn ich auch nur Baia erreicht hätte 12 Tagemärsche SD. von Yola, d. h. etwa 4o N. Br. auf dem Meridian von Kufa gelegen, mir vollkommen gelungen sein würde, aber was die Abgränzung des Centralbeckens von dem großen östlichen Zufluß des Kwara betrifft und die Erkenntniß der wahren Natur der im Süden des Tsad ganz vereinzelten und abgesonderten Berggruppe, deren Knoten keinesweges in der isolirten Bergspize des Mendif zu suchen ist, wurde meine Absicht vollkommen erreicht und eine große Lücke unbekannten Landes ausgefüllt.

Es war jezt meine Absicht, hier einige Zeit ruhig zu sigen, um meine Forschungen und eigenen Anschauungen der südlichen Länder mir vollkommen bewußt zu werden, aber der Wezir ist zu besorgt um unsere Gesundheit hier in der Hauptstadt, die sich gegenwärtig aus einem ausgebrannten, glühenden Furnace in eine große Wasserpfüße verwandelt hat und mit Freude folge ich seiner Aufforderung, mich einem nach Borgu aufbrechenden Trupp Araber anzuschließen, um einerseits in den dortigen palmenreichen Wadien mit reiner gesunder Wüstenluft und frischem Quellwasser und ungemessener Kameelsmilch meine etwas angegriffene Gesundheit

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