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felbe 1792 abermahls auf zwanzig Jahre zu oktroiren. Unter dieser Handelsgesellschaft breitete sich der Partiz kularhandel nach Ostindien immer mehr aus; wels cher, durch die Oktroi von 1792, gegen eine Rekognition an die Kompagnie, freygegeben war.

Auch der Handel nach den nördlichen dänischen Bes fizungen, Grönland, Island, die Fårder und Finnmarken, wurde in dieser Periode fehr verändert. Wäh rend des amerikanischen Krieges wurde er für königl. Rechnung betrieben; 1781 lud man eine Interessentschaft ein, diefen Handelszweig, nach vorgeschriebenen Regeln und unter der Leitung einer königl. Administration und Direktion, für eine Summe von 2 Mill. und in Aktien à 100 Thlr., zu übernehmen. Für diese Summe garantirte der König, durch die Oktroi, während dreyßig Jahren 4 Proc. jährlicher Zinsen. Aber die Interessentschaft kam nicht zu Stande. Der isländische Handel wurde deshalb 1788, mit allen dånischen Staaten, so weit kein monopólischer Handel in der einen oder der andern Beziehung statt fand, in dem vollsten: Maaße freygegeben. 1787 wurde auch der finmarksche Handel freygegeben, 1789 wurde dieser finmarksche Freyhandel wirklich eröffnet. Dem fårdischen Handel konnte man nicht so schnell › eine ähnliche Einrichtung geben; die monopolische Gesells schaft erhielt deshalb 1790 eine Verlängerung jenes Handels, auf fünf Jahre. 1796 mußte man dieselbe aber, mahls prolongiren; da die ungünstigen kriegerischen Zeits umstånde keine Veränderung, in diesem Handel, für den Augenblick erlaubten. Eben so war es mit dem grón; ländischen Handel. Er war von Anfang an einer Interessentschaft übertragen, welche noch 1790, durch eine Fönigl. Resolution, in ihren bisherigen Vorrechten bestå

Tigt wurde; nur traf man dabey solche Abänderungen, daß die Verwaltung dieses einmahl unvermeidlichen Monos pols für die königl. Kaffe vortheilhafter wurde. Die Ausrüstung von Schiffen zum Wallfisch* fang, welche die Kompagnie vorher für königl. Rechnung besorgt hatte, wurde 1789 aufgehoben; da man einfah”, daß die Regierung von dergleichen Unternehmungen nie den Vortheil ziehen kann, als Privatpersonen. Die Schiffe wurden deshalb auf solche Bedingungen verkauft, daß man versichert seyn konnte, sie ferner zu diesem für den Staat so wichtigen Zweck gebraucht zu sehen. Im Gans zen lieferte Grönland, welches kaum 8000 Einwohner zählt, beym Schlusse des neunzehnten Jahrhunderts, theils unmittelbar theils mittelbar, durch die Fischerey an den Küsten, dem dänischen Reiche eine jährliche Pros duktion von Mill. Thlr.

Ueberhaupt that man, zur Aufmunterung der Fischereyen, als eines für die dänischen Staaten fo wichtigen Nahrungszweiges, vieles in dieser Zeit. Pråmien wurden 1792 auf Wallfisch- und Robbenfang bewilligt; anfangs zwar nur auf fünf Jahre, aber da man sahe, daß der Erfolg vollkommen der Erwartung entsprach, so verlängerte man jenen Termin von fünf zu fünf Jahren.

So wie die Regierung, durch diese - mannigfaltigen Borkehrungen, vortheilhaft auf die wichtigsten Zweige der Rationalindustrie wirkte, fo ließ sie es sich auch angeles gen: seyn, nach und nach, diejenigen Berbesserungen im Abgabensystem einzuleiten, welche so wohl mit der Vermehrung der Produktion, als auch mit der vortheils hafteren Cirkulation des Geldes in Verbindung standen;

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worüber hier aber wohl nicht der Ort seyn mögte, auss führlich Rechenschaft zu geben.

Nachdem wir bis jezt eine Uebersicht des dänischen Finanzzustandes bis zu der Handelskrisis, welche mit dem Jahre 1799 anhob, gegeben, und zugleich der verschiedes nen Veranstaltungen erwähnt, welche gegen das Haupts! übel des Staats — eine zu große Masse von Papiergeld gerichtet waren; so scheint es uns nicht unwichtig zu seyn, den verschiedenen Stand des dänischen Kourses, seit dem Jahre 1788, in welchem, wie oben angezeigt, zuerst neue Epeciesmünze in den Herzogthümern eingeführt wurde, kurz zu bemerken. Der Kours des Papiergeldes ist immer ein zusammengesetzter Kours, aus dem des Geldes, der flatt finden würde, auch wenn ein Land die beste Münze hatte, und aus dem Kours des Papiers gegen die Månze, worauf es lautet. Diese beyden Verhältnisse sind zwar vereinigt, in dem Einen Kours des Pas piergeldes; aber getrennt betrachtet, sind sie ganz verschieden, so wohl in Hinsicht ihrer Ursachen als Wir, kungen. Der schlechte Kours des Papiers gegen die Münze, gewöhnlich von jenen beyden Verhältnissen das größte, ist eine Folge fehlerhafter Finanzoperationen, verunglückter großer Handelsspekulationen, bedeutenden Mifwachses, vielleicht während mehrerer auf einander folgender Jahre; wodurch das Mißverhältniß des Exs ports zum Import immer größer wird. Aber vorzüglich ist dieser schlechte Kours eine Folge von einer, für die Cirs kulation im Lande, zu großen Masse Papiergeldes. Es ist nicht Münze genug vorhanden, um die Zahlungen an das Ausland abzuhalten; man muß deshalb Repräsentivs außer Landes schicken; wodurch der Werth desselben nas türlich abnehmen muß. Treten günstige Umstånde ein,

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so kann man selbst von Seiten der Regierung auf man cherley Art vortheilhaft auf den Kours wirken. Der Münz oder Geldkours—ais das zweyte, oben ers wähnte Verhältniß hängt von andern Ursachen ab, und unmittelbar von dem Verhältnisse der ein- und ausgehenden Geldsummen. Dieser lettere war, in dem zwölf Jahren von 1788 bis 1800, immer sehr günstig; so daß Species, gegen Hamburger Bko, gewöhn. lich ein oder mehrere Proc. besser standen; ein Beweis, daß so wohl die schleswig hollsteinische als auch dånisch, norwegische Speciesbank eines vorzüglichen Kredits, in Hamburg und so mit überall im Auslande, genossen. Die Zettel dieser beyden Banken hielten sich, in dieser Periode, ftets al pari, mit den Silber. Jezt zu der Vergleichung, zwischen Hamburger Banko und alten dänischen Bankzetteln, auf furze Sicht. Wie die in schleswig holle steinische Münze 1788 in den Herzogthümern eingeführt wurde, stand der Kours ohngefähr auf 145 Proc. Zu Ende dieses Jahrs und im folgenden ftieg er bedeutend; da die Ausgaben, für die vorhin erwähnten Rüstungen, immer fühlbarer wurden. Im Oktober 1789 erreichte er die größte Hdhe; er stand nåmlich auf 162 Proc. Die glückliche Erndte von 1789 brachte ihn schon etwas zum Fallen, und im Jan. 1790 stand er auf 151 Proc. Er blieb beym Fallen, da das Jahr 1790 wieder sehr fruchts bar war, und die auswärtigen Zahlungen abnahmen; zu Ende des Jahrs 1790, stand er auf 140 Proc. Jm Jahre 1791, wo die dänisch-norwegische Speciesbank ers richtet wurde, fiel er noch tiefer und erhielt sich mit fleis nea Abweichungen bis zu Anfang des Jahrs 1794 auf 136 Proc. Dann aber, nåmlich vom 4. März 1794 anfiel er sehr schnell noch tiefer, und stand, am 30. May 1794, schon sogar auf 1244 Proc., also z Proc.

unter dem gesehlichen Pari. Allerdings war dies ser schnelle und glückliche Wechsel des Kours keine alleinis ge Folge der neuen Finanzeinrichtungen, seit 1785; sondern äußere Kombinationen trugen vorzüglich dazu bey, daß das so schnell erfolgte, welches man freylich mit Sichers heit, jedoch sehr viel langsamer, nach dem Laufe der Dinge, erwarten durfte. ́Der Seekrieg, zwischen England, Holland, Spanien und Frankreich, so wie auch die Vers proviantirungen mehrerer zahlreichen Armeen, waren die vornehmsten Ursachen zu dieser glücklichen Veränderung im dänischen Kours. Die Landesprodukte der dänischen Staaten wurden wegen dieser Konjunkturen ungewöhnlich theuer bezahlt, die Schiffsfrachten stiegen ansehnlich. Selbst von dem großen Gewinne Hamburgs, floß ein Theil in diese Staaten zurück; denn die von den Hamburgern reichlich ausgeführten Lebensmittel kamen fast alle aus. den dänischen Staaten; welche gerade, in jenen Jahren, mehrere glückliche Erndten hintereinander hatten. Aber auch die Wirkungen der neuen landwirthschaftlichen Gefeßgebung in Dänemark, zufolge welcher Leibeis genschaft und Gemeinheit der Ländereyen aufgehoben, und manche andre nüßliche Einrichtungen, zu Gunsten der neuen Freybauern, gemacht wurden, waren schon fühlbar. Der Ackerbau hob sich augenscheinlich, von Jahr zu Jahrz große unbebaute Strecken Landes wurden urbar gemacht; Kartoffeln und Kleebau wurden immer allgemeiner ; — übers Haupt gewann die Produktion` auf gedoppeltem Wege, nicht allein an sich, sondern noch mehr durch Verstärkung-der produktiven Kraft. Der Kours fiel nach und nach immer tiefer unter das Pari mit Hamburger Banko. Vom Jan. 1794 bis zum 5. May 1795, fiel er allmählich auf 1264 Proc.; der niedrigste Stand, den er je erreicht hat. Bis zum September 1798, stand der Kours immer

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